Wissenschaftler des IMM ausgezeichnet
Best Paper Award bei der Konferenz der Association for Marketing & Health Care Research 2012
15.03.2012
In ihrer empirischen Studie untersuchen die Wissenschaftler die Determinanten der Wahlentscheidung für eine gesetzliche Krankenversicherung. Hervorgerufen durch die im Jahre 2009 eingeführte Festsetzung einheitlicher Beitragssätze – und den damit verbundenen Wegfall des entscheidenden Informationssurrogates im Wahlprozess – werden in dieser Arbeit Differenzierungsmaßnahmen durch zusätzliche Tarifoptionen und Zusatzleistungen beleuchtet, vor allem aber wird der Einfluss der Unternehmensreputation auf die Wahlentscheidung quantifiziert. Die Ergebnisse zeigen, dass Satzungsleistungen und freiwillige Wahltarife hierbei die bedeutendsten Rollen einnehmen. Allerdings ist auch knapp ein Sechstel der Wahlentscheidung auf die Unternehmensmarke und damit die Reputation der Krankenkasse zurückzuführen. Zudem zeigen sich deutliche Unterschiede in der wahrgenommenen Unternehmensreputation zwischen den einzelnen Kassen. Unternehmensreputation übernimmt somit einen nicht zu verachtenden Teil der Komplexitätsreduktion auf dem unübersichtlichen Krankenkassenmarkt und stellt ein wichtiges Differenzierungsmerkmal für Krankenkassen dar. Diese Erkenntnisse bergen hilfreiche Implikationen für das Krankenkassenmarketing, das neben der Kommunikation von Produktattributen auch auf die Vermittlung der Unternehmensreputation Wert legen sollte.